Page 16 - Die Göltzschtaler
P. 16

14     Die Göltzschtaler           Falkenstein, Ellefeld, Auerbach, Rodewisch – Die Göltzschtalregion zeigt Stärke
                                         Zusammenführende Projekte



             Sagenhaftes Vogtland


























                      Zu Pfingsten veranstaltet der Vogtländische Flößerverein Muldenberg e.V. regelmäßig ein Schauflößen mit mehreren hundert Besuchern
                                                                                                | Foto: © briese-foto

             Geschichtssplitter der Region


             Altbergbau und Bergbaufolgelandschaft             Um und durch Muldenberg erstreckt sich ein langläufiges
             Falkenstein:                                      System von historischen Floßgräben und Wehren, durch die
             wird 1469 freie Bergstadt, die einzige im Vogtland; alle   das Abflößen von Brennholzscheiten in Richtung Zwickau
             Schürfrechte im Amtsgebiet mussten hier beantragt werden.   und Leipzig einst bewerkstelligt wurde. Der Ort Muldenberg
             Falkensteiner Stollen => mittelalterlichen Stollens in der Gru-  (OT von Grünbach) trägt das Prädikat „1. Europäisches Flö-
             be Tannenberg                                     ßerdorf“. Zu Pfingsten veranstaltet der Vogtländische Flö-
             Auerbach:                                         ßerverein Muldenberg e.V. regelmäßig ein Schauflößen mit
             erhält 1505 ein Bergamt und wird 1543 Bergamtsstadt; Stollen   mehreren hundert Besuchern pro Jahr.
             unter dem Stadtgebiet (Schulstraße)
             Naturdenkmal Röthelstein bei Beerheide (historischer Ab-  Weiße Göltzsch
             bau von Roteisenerz um 1586 dokumentiert, daher auch der   Quelle nördlich Hammerbrücke (Göltzschgesprenge)
             Name „Rote Göltzsch“), verhüttet angeblich am Hohofen   Bastei-Felsen (Naturdenkmal am Talhang bei Grünbach)
             (Hohofener Straße Ellefeld)                       Im Raum Grünbach Felsenkette von Grauwackenquarzit, die
             Im Park Ellefeld (mit unterem Schloss) war früher ein Ham-  sich von Schöneck (Alter Söll) bis nach Rodewisch zieht.
             merwerk!
                                                               Markante Felsen dieser Kette sind:
             Wirtschaftlicher Aufschwung durch Textilindustrie  Schwarzer Stein (Steinerner Mönch aus der Sage vom Moos-
             Nach der Jahrhundertwende Aufschwung durch Textilindust-  mann), hier auch Kletterfelsen vorhanden
             rie (Gardinen). Falkenstein bekommt seinen großstädtischen   Wendelstein (historische Triangulationssäule und Felsforma-
             Charakter (mehrstöckige Wohnbauten in geschlossener   tion „Löwenkopf“, die den Felsenwegen als „Logo“ diente.
             Blockbauweise geprägt von „einer“ Baustilepoche (Gründer-  Kleiner und Großer Affenstein (Großer Affenstein war Stein-
             zeit bis Jugendstil). Hebt sich dadurch von anderen Städten   bruch, abgetragen zur Gewinnung von Material für Straßen-
             im Umkreis heraus.                                bau etc.) Anmerkung am Rande: Beispiel für Wichtigkeit des
                                                               Nachhaltigkeitsgedankens und des Ressourcenschutzes. Was
             Wasser und Relief                                 weg ist, ist weg!
             Im LEADER-Gebiet Falkenstein Sagenhaftes Vogtland existie-  Rehhübel bei  Grünbach (Geologische Besonderheit wegen
             ren zahlreiche Talsperren. Hier wurde bewusst Weideland   überkippter Falte),
             und Hofstellen „geopfert“, um für die Textilindustrie und die   der Lochstein Falkenstein (Aussichtspunkt mit Sitzgruppe)
             Trinkwassernutzung Wasser in der Landschaft das ganze Jahr   Schlossfelsen bzw. Schulfelsen in Falkenstein
             vorhalten zu können, da es keine natürlichen Wasserspeicher   Bendelstein in Auerbach.
             gibt und das Untergrundgestein bzw. das Gefälle das Wasser
             schnell abfließen lässt.                          Talsperre Falkenstein
             Bei der Erschließung der Gegend zur Erzgewinnung und -ver-  zur Brauchwassernutzung für Textilindustrie (Falgard)
             arbeitung war schnell fließendes Wasser für das Betreiben der   zu DDR-Zeiten beliebtes Feriendomizil da hier FDGB-Heim
             Hammer- und Sägewerke erforderlich. Namen wie Mühlgrün
             (OT Auerbach) zeugen heute noch davon im Göltzschtal.
   11   12   13   14   15   16   17   18   19   20   21